Warum es sich lohnt, Zigaretten selbst zu stopfen
Wer sich eine Schachtel Zigaretten kaufen möchte, muss jährlich immer tiefer in die Tasche greifen. Bereits im Jahr 2024 lag der durchschnittliche Preis für eine Packung bei 8,20 Euro. Für die komplette Stange mussten 82 Euro gezahlt werden. 2025 kam der nächste Preisanstieg, denn die Tabaksteuer kletterte von 11,15 Cent auf 11,71 Cent – und das pro Zigarette.
Um dem stetigen Stirnrunzeln an der Kasse zumindest zum Teil zu entfliehen, ergibt es Sinn, statt zur fertigen Zigarette zunächst zum Zigarettentabak zu greifen. Denn wer seine Zigaretten selbst stopft, kann langfristig bares Geld sparen.
Stopfen und Selbstdrehen helfen beim Sparen
Bereits 2025 kostet eine Schachtel Zigaretten zwischen sieben und zehn Euro, wobei insbesondere beliebte Markenprodukte mit höheren Preisen zu Buche schlagen. Künftig sollen die Kosten noch weiter steigen, denn die EU-Kommission will sich für höhere Abgaben auf Tabakprodukte einsetzen. So könnte der Preis pro Packung schnell auf über zwölf Euro klettern.
Dabei gehören Zigaretten schon heute zu den kleinen Luxusgütern im Alltag. Insbesondere für Menschen, die am Tag eine ganze Schachtel rauchen. Bezahlen sie für diese 8,82 Euro (der Preis einer der beliebtesten Zigarettenmarken in Deutschland), kommen im Jahr stolze 3.219 Euro zusammen.
Für Sparfüchse kann es sinnvoller sein, in eine Dose oder einen Beutel Zigarettentabak zu investieren. Für 100 Gramm sind meist um die 15 Euro zu bezahlen. Dafür reicht diese Menge, um rund 200 Zigaretten damit zu befüllen.
Zum Selbstdrehen oder Stopfen braucht man neben dem Tabak allerdings auch die Zigarettenhülsen. Mit zwei bis drei Euro sind diese allerdings ein echtes Schnäppchen.
Zum Vergleich: Wer am Tag 20 selbstgedrehte Zigaretten raucht, bezahlt dafür aufs ganze Jahr gerechnet rund 650 Euro.
Die Qual der Aromawahl bei selbstgedrehten Zigaretten
Rauchen ist sicherlich Geschmackssache. Dem einen schmecken die filterlosen Zigaretten der Marke XY, dem anderen die Filterzigaretten eines anderen Herstellers. Doch was geschieht, wenn keine Variante dem Gaumen so richtig schmeicheln möchte?
Bis zum 19. Mai 2020 konnten sich geschmacklich anspruchsvolle Raucher mit aromatisierten Zigaretten behelfen. Dann jedoch trat das Verbot von geschmacks- und geruchsverändernden Substanzen in Tabakerzeugnissen in Kraft.
Seither heißt es: den Geschmack der gekauften Zigaretten akzeptieren oder das Rauchen aufgeben.
Mehr Einfluss auf die Aromen beim Tabakgenuss haben diejenigen, die ihre Zigaretten selbst drehen oder mithilfe einer professionellen Stopfmaschine stopfen. Sie können durch die Wahl des Tabaks dessen Stärke und das Aroma variieren. So lässt sich der Geschmack beim Rauchen an die eigenen Vorlieben anpassen.
Neben der Art des Tabaks spielt auch dessen Menge in der Zigarettenhülse für das geschmackliche Ergebnis eine Rolle. Eine kleinere Dosis gestaltet den Zigarettengeschmack oftmals etwas milder. Dagegen breitet sich bei einer größeren Menge eine gewisse Schärfe im Mund aus.
Tipp: Nicht nur der Geschmack der Zigaretten lässt sich beim Stopfen und Selbstdrehen nach eigenem Gusto gestalten. Auch auf die Dicke, die Länge und die Anzahl der gedrehten Genussmittel haben Raucher mit dem nötigen Fingerspitzengefühl Einfluss.
Welche Inhaltsstoffe sind in einer Zigarette überhaupt erlaubt?
Deutschland ist ein Land der strengen Regularien. Daher verwundert es nicht, dass auch die Inhaltsstoffe in Tabakerzeugnissen festen Regeln unterliegen. So erlaubt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit neben dem reinen Tabak in Zigaretten mehrere Zusätze.
Dazu gehören Lösungsmittel wie Ethanol und Bindemittel wie Guarkernmehl. Beim reibungslosen Abbrennen der Zigarette helfen Faserstoffe wie Cellulosefasern sowie Zitronensäure. Auch Katalysatoren wie Calciumcarbonat und Magnesiumoxid sind in klassischen Zigaretten keine Seltenheit.
Damit der Tabak nicht zu schnell eintrocknet, enthalten Zigaretten oftmals Feuchthaltemittel wie Kaliumsorbat oder Glycerin. Ebenso sind meist Konservierungsstoffe wie Natriumbenzoat darin anzutreffen.
Substanzen, die den Geschmack des Tabaks verändern oder gar überdecken – etwa Menthol – sind nicht mehr zugelassen.
Beim Kauf von Zigaretten oder dem Zigarettentabak fällt schnell auch: Die Qualität der einzelnen Produkte kann sich stark voneinander unterscheiden.
Tipps, um Zigaretten selbst zu drehen
Wer sich schließlich dafür entscheidet, Zigaretten nicht länger fertig zu kaufen, sondern selbst zu stopfen, benötigt keine große Ausstattung. Es reichen leere Zigarettenhülsen mit Filter sowie ausreichend Stopftabak.
Das Zigarettenpapier liegt beim Selbstdrehen am besten auf einer ebenen Unterlage. Darauf wird die gewünschte Menge Tabak verteilt. Um die richtige Dosis zu erwischen, empfiehlt sich die Zuhilfenahme einer Küchenwaage. Nach mehrmaligem Üben klappt die Dosierung dann nach Augenmaß.
Sinnvoll kann es übrigens sein, den Zigarettentabak zuvor etwas zu lockern. Das verhindert, dass er in der späteren Hülse klumpt.
Zum Schluss brauchen Anfänger noch etwas Fingerspitzengefühl, um das Zigarettenpapier gleichmäßig einzudrehen – dieser Schritt funktioniert bei Profis im Handumdrehen.


